Das NEUE Buddenbrookhaus
Europaweiter, offener Realisierungswettbewerb 2018
1. Preis
In Zusammenarbeit mit Inga Mueller-Haagen und Lothar Többen, TMH Architekten
Auszug aus dem Erläuterungstext
Die Überlagerung mehrerer Ebenen wird zum Merkmal der Architektur des NEUEN Buddenbrookhauses.
1. Erst die Stadt dann das Haus! Das Haus steht im Kontext der Stadt
2. Individualität im Kontext! Das Museum wird mehr als eine Haus – ein Monument.
3. Kein Provisorium mehr! Nach den Wirren nach 1942 wird das Museum fest auf den Boden gestellt. Dauerhaft. Die Fassade zeigt das.
4. Eine Reise durchs Haus. Die Architektur spiegelt die Ausstellung
Städtebau
Individualität im Kontext: Die Kubatur des neuen Museums lehnt sich an Lübecker Kaufmannshäuser an. Die beiden Parzellen werden durch zwei Satteldächer gezeigt. Das Haus ordnet sich der Struktur der Stadt unter. Im Detail zeigt das Haus aber Individualität.
„Gebauter Roman“
Das Buddenbrookhaus wird museal erlebbar gemacht. Die Diele und das 1. OG werden zu dem historischen Raumeindruck zurückgeführt, aber neu interpretiert.
„Was – ist – das…“
Der Museumsneubau ist ein Monument, das die Mehrdeutigkeit, die aus der Geschichte der beiden Grundstücke, der Geschichte Lübecks (Palmarum 1942) und der Aufgabe „Museum auf zwei Parzellen“ resultiert. Die beiden denkmalgeschützten Straßenfassaden sind bereits die ersten Exponate der Ausstellung. Der Romanbeginn der Buddenbrooks auf der Fassade bekommt gerade hier eine subtile Mehrdeutigkeit – und erinnert an die Vorkriegsfassade der Fischstraße 19, die nach dem Krieg in die Mengstraße transloziert wurde.
Funktionalität:
Die zurückhaltende Formen- und Materialsprache im Buddenbrookhaus erinnern an das Haus der Manns, lassen aber dem Besucher ausreichend „Leerstellen“, um das eigene Gedanken-Bild an die Romanvorlage zuzulassen. Die ruhige Architektursprache bildet einen nicht störenden Rahmen für die Ausstellung, die als Reise durch Haus, Familien- und Weltgeschichte konzipiert ist. Die Überlagerungen von Realität und Roman werden dabei bewusst inszeniert.
